Selbst erkennen, dass man in einer Krise stecken könnte
Jede/r erlebt Krisen individuell und reagiert unterschiedlich. Deshalb sind dies nur Anhaltspunkte ohne Gewährleistung auf Vollständigkeit.
Für Sie ist derzeit die ganze Welt irgendwie grau, schwer, anstrengend oder niederdrückend? Sie muten sich zu viel zu, können nicht abschalten, fühlen sich wie unter Strom? Es gibt absolut keinen Grund, sich zu schämen, wenn Sie gerade mit psychischen Herausforderungen zu kämpfen haben. Während Ihr Kollege bzw. Ihre Kollegin vielleicht körperliche Beschwerden hat, geht es bei Ihnen um seelische Belastungen. Beide Beeinträchtigungen verdienen am Arbeitsplatz gleichermaßen Verständnis, Mitgefühl und Unterstütztung. Wie offen Sie mit ihrer psychischen Belastung umgehen, ist allein Ihre Sache. Grundsätzlich gilt: Suchen Sie sich möglichst frühzeitig unterstützende professionelle Hilfe. Hilfsangebote finden Sie unten auf dieser Seite.
Jede/r erlebt Krisen individuell und reagiert unterschiedlich. Deshalb sind dies nur Anhaltspunkte ohne Gewährleistung auf Vollständigkeit.
Grundsätzlich sind Sie nicht verpflichtet, mit Ihrer/m Vorgesetzten zu sprechen und etwas zur Art Ihrer psychischen Beeinträchtigungen zu erzählen.
Ihre/r Vorgetzte*r kann aber im Rahmen der Fürsorgepflicht Maßnahmen zur Unterstützung und Entlastung anbieten. Immer mehr Führungskräfte sind dankbar, wenn Mitarbeitende von sich aus das Gespräch suchen.
Wenn Sie unsicher bezüglich eines Gesprächs mit der/dem Vorgesetzen sind, holen Sie vorher Informationen dazu ein (Hilfsangebote siehe unten).
Wenn Sie unsicher sind, können Sie andere Stellen hinzuziehen und sich Beratung und Unterstützung für den Umgang mit Ihrer Belastung am Arbeitsplatz holen. Für Gespräche können Sie jederzeit eine Vertrauensperson mit hinzuziehen. Holen Sie sich professionelle Unterstützung, diese gibt es auch anonym (siehe unten). Je ehrlicher und offener Sie bei professionellen Unterstützungsangeboten (z. B. Beratungsstellen, Ärzt*innen usw.) sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie die Hilfe bekommen, die Sie benötigen.
Suchen Sie sich so schnell wie möglich Unterstützung und Hilfe bei einer Vertrauensperson und/oder externen Beratungsstellen/Hilfsangeboten (siehe unten).
Wenn Sie in Ihrem Arbeitsumfeld eine vertrauensvolle Kultur erleben, können Sie Ihre Führungskraft oder interne Unterstützungsstrukturen wie Betriebsrat/Schwerbehindertenvertretung etc. ansprechen.
Diese Sorge haben viele betroffene Personen. Die Entscheidung etwas offenzulegen ist Ihre Entscheidung. Diese sollte nicht leichtfertig getroffen werden, da es sehr viele individuelle Faktoren gibt (z. B. Betriebsklima, hinter dem Rücken reden, eigener Umgang mit Krise usw.). Besprechen Sie diese Entscheidung vorher mit Personen Ihres Vertrauens oder einer Beratungsstelle.
Wenn Sie sich in einem befristeten Arbeitsverhältnis oder in der Probezeit befinden, können Sie sich bei Ihrem Betriebsrat, Sozialdienst oder anderen Stellen vor einem Gespräch beraten lassen.
Beispiel: „Könnten wir uns mal in einem ruhigen Raum unter vier Augen unterhalten?“
Beispiel: „In letzter Zeit habe ich bemerkt, dass ich mich oft gestresst und überfordert fühle.“
Beispiel: „Ich brauche einmal ein Gespräch in Ruhe mit Ihnen, weil es mir gerade nicht so gut geht.“
Beispiel: „Ich wollte ehrlich sein und mitteilen, dass ich mich in letzter Zeit traurig und ängstlich gefühlt habe.“
Beispiel: „Ich habe Sorgen, schlafe schlecht, bin niedergeschlagen oder häufig wütend. Das sollten Sie wissen.“
Beispiel: „Ich denke, es ist wichtig, darüber zu sprechen, weil ich glaube, dass es mir helfen könnte, Unterstützung zu finden und besser damit umzugehen.“
Beispiel: „Ich brauche Hilfe!“
Beispiel: „Ich brauche von Ihnen in der gegenwärtigen Situation …“
Beispiel: „Es fällt mir schwer zuzugeben, aber ich denke, ich habe psychische Probleme.“
Beispiel: „Ich bin mir nicht sicher, was genau los ist, aber ich arbeite daran, es zu verstehen. Ich hoffe, dass wir darüber sprechen können, um gemeinsam Lösungen zu finden.“
Beispiel: „Ich suche gerade nach professioneller Hilfe, um herauszufinden, wie ich am besten damit umgehen kann.“
Beispiel: „Ich bekomme bereits externe professionelle Hilfe, brauche aber auch am Arbeitsplatz Unterstützung.“
Beispiel: „Ich vertraue dir genug, um darüber zu sprechen, bitte behalte diese Information jedoch für dich.“
Beispiel: „Für meine Arbeit heißt das, dass ich vielleicht häufiger arbeitsunfähig sein werde oder bestimmte Dinge nicht so gut schaffe wie gewohnt.“
schulze-lohmann@lvgfsh.de
0431 - 710387 - 17